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Zwei Drittel der Klimawissenschaftler erwarten Versuche zur Sonnenverdunkelung bis 2100

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Zwei Drittel der Klimawissenschaftler erwarten Versuche, die Erde innerhalb der nächsten 75 Jahre künstlich durch das Blockieren von Sonnenlicht abzukühlen, so eine neue Umfrage, auch wenn Forscher warnen, dass solche Vorhaben unvorhersehbares globales Chaos auslösen könnten.

Eine exklusive Umfrage des New Scientist, die am Montag veröffentlicht wurde, ergab, dass führende Klimaforscher das Management der Sonneneinstrahlung zunehmend als unvermeidlich ansehen, trotz wachsender Bedenken hinsichtlich der Risiken.

Die Umfrage unter Wissenschaftlern, die zu den Berichten des Weltklimarats beitragen, ergab eine weitverbreitete Erwartung, dass Nationen vor 2100 großangelegte Bemühungen zur Verdunkelung der Sonne versuchen werden, unter Berufung auf unzureichende Emissionskürzungen und eskalierende Klimaauswirkungen.

Reale Einsatzszenarien sind weitaus riskanter als Modelle vermuten lassen

Die wachsende Akzeptanz fällt mit drastischen neuen Warnungen von Forschern der Columbia University über die praktischen Herausforderungen der stratosphärischen Aerosol-Injektion (SAI) zusammen, der am besten untersuchten Form des solaren Geoengineerings. In dieser Woche in Scientific Reports veröffentlicht, zeigt ihre Analyse, dass die Umsetzung in der Praxis weitaus komplexer und unvorhersehbarer wäre, als Computermodelle nahelegen.

„Selbst wenn Simulationen von SAI in Klimamodellen ausgeklügelt sind, werden sie notwendigerweise idealisiert sein“, sagte V. Faye McNeill, eine Atmosphärenchemikerin an der Climate School der Columbia University. „Wir argumentieren, dass die Bandbreite möglicher Ergebnisse viel breiter ist, als bisher jemand angenommen hat.“

Das Columbia-Team identifizierte kritische Einschränkungen, die von Materialversorgungsengpässen über optische Ineffizienzen der vorgeschlagenen Partikel bis hin zu Herausforderungen bei der Umsetzung reichen. Ihre Forschung ergab, dass Alternativen zu Sulfatpartikeln – wie Diamantstaub oder Mineralverbindungen – entweder nicht in ausreichender globaler Menge verfügbar sind oder ineffektiv verklumpen würden. Sogar der Breitengrad spielt eine entscheidende Rolle, wobei polare Freisetzungen möglicherweise tropische Monsune stören könnten, während die Ausbringung am Äquator die Jetstreams beeinflussen könnte.

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Wachsende politische Opposition

Afrikanische Umweltminister haben sich als lautstarke Gegner positioniert und fordern auf ihrer Konferenz im Juli 2025 ein internationales „Nichtanwendungsabkommen“ für solares Geoengineering. Die afrikanische Ministerkonferenz für Umwelt erklärte eine „unmissverständliche Ablehnung der stratosphärischen Aerosol-Injektion und anderer Formen des solaren Geoengineering als inakzeptable Klimaschutzlösungen“ und verwies dabei auf erhebliche ökologische, ethische und geopolitische Risiken.

Der politische Widerstand spiegelt umfassendere Bedenken hinsichtlich des Versagens der Governance wider. Mehr als die Hälfte der befragten Wissenschaftler warnte, dass der Einsatz von einem „Schurkenakteur“ wie einem privaten Unternehmen, Milliardär oder einzelnen Staat vorangetrieben werden könnte, wobei 81 Prozent neue internationale Abkommen zur Verhinderung einseitiger Maßnahmen befürworten.

Forscher beschreiben mehrere Methoden des solaren Geoengineering, darunter stratosphärische Aerosol-Injektion, Aufhellung mariner Wolken und Ausdünnung von Cirruswolken, warnen jedoch vor schwerwiegenden Folgen wie Ozonschäden und Rückgängen der Monsunniederschläge um bis zu 20 Prozent. Das am häufigsten von Experten genannte Risiko waren schlichtweg „unbekannte Konsequenzen“, wobei einer anmerkte, dass „Eingriffe in beschädigte Systeme eine geringe Erfolgsaussicht haben“.

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