Kaugummi setzt Mikroplastik frei

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Kaugummi setzt Mikroplastik frei

Einer kürzlich auf der Frühjahrstagung 2025 der American Chemical Society vorgestellten Studie zufolge kann das Kauen von Kaugummi Hunderte bis Tausende von Mikroplastikpartikeln in den Speichel freisetzen, was möglicherweise zur wachsenden Besorgnis über die menschliche Exposition gegenüber diesen winzigen Plastikfragmenten beiträgt.

Mikroplastik in Kaugummi

Eine Pilotstudie, die von Forschern der University of California, Los Angeles (UCLA) durchgeführt wurde, ergab, dass ein einzelnes Stück Kaugummi bis zu 637 Mikroplastikpartikel pro Gramm freisetzen kann, wobei 94 % dieser Partikel innerhalb der ersten 8 Minuten des Kauens freigesetzt werden12. Der durchschnittliche Kaugummikonsument kaut jährlich zwischen 160 und 180 Stücke und nimmt dabei möglicherweise allein durch Kaugummi etwa 30.000 Mikroplastikpartikel auf23. Sowohl synthetische als auch natürliche Kaugummis wurden als mikroplastikhaltig identifiziert, wobei synthetische Kaugummis Polymere wie Polyethylenterephthalate (PET) und Polystyrole enthalten, während natürliche Kaugummis oft pflanzenbasierte Polyolefine enthalten, die in Lebensmittelverpackungen verwendet werden24.

Gesundheitsrisiken durch die Aufnahme von Mikroplastik

Peter Dazeley · gettyimages.com

Während die Forschung zu den gesundheitlichen Auswirkungen der Aufnahme von Mikroplastik noch im Entstehen begriffen ist, deuten Studien auf potenzielle Risiken im Zusammenhang mit der Exposition hin. Mikroplastik wird mit Entzündungen, DNA-Schäden und Stoffwechselstörungen in Verbindung gebracht. Es könnte auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Die geringe Größe dieser Partikel ermöglicht es ihnen, sich im Blutkreislauf und in Organen anzusammeln, wenn sie eingeatmet oder aufgenommen werden12. Einige Experten glauben, dass die Aufnahme von Mikroplastik “wahrscheinlich keine gute Sache” ist und mit negativen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden sein könnte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die langfristigen Auswirkungen der Mikroplastik-Exposition auf die menschliche Gesundheit noch nicht vollständig verstanden sind und weitere Forschung erforderlich ist, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen.

Reduzierung der Mikroplastik-Exposition

Um die Exposition gegenüber Mikroplastik aus Kaugummi und anderen Quellen zu reduzieren, können Verbraucher mehrere praktische Schritte unternehmen:

  • Begrenzen Sie den Kaugummikonsum, da der Durchschnittsmensch jährlich 160-180 Stück kaut.
  • Wählen Sie gefiltertes Leitungswasser anstelle von Flaschenwasser, um die Aufnahme von Mikroplastik zu reduzieren.
  • Verwenden Sie wiederverwendbare Behälter und vermeiden Sie Einwegplastik für die Lebensmittelaufbewahrung.
  • Wählen Sie Kleidung aus natürlichen Fasern, um das Absondern synthetischer Mikrofasern zu minimieren.

Auch wenn es schwierig sein mag, die Exposition gegenüber Mikroplastik vollständig zu eliminieren, können diese Maßnahmen dazu beitragen, die persönliche Aufnahme und die Umweltbelastung zu minimieren. Da die Forschung zu Mikroplastik weiter voranschreitet, ist es wichtig, über neue Erkenntnisse und Empfehlungen informiert zu bleiben, um fundierte Entscheidungen treffen zu können

Tägliche Mikroplastikaufnahme

Menschen sind auf verschiedenen Wegen Mikroplastik ausgesetzt, wobei Aufnahme und Einatmung die primären Pfade darstellen. Es wird geschätzt, dass eine durchschnittliche Person jährlich zwischen 74.000 und 121.000 Mikroplastikpartikel durch Nahrung, Wasser und Luft aufnimmt12. Die Einatmung von Innenraumluft und der Konsum von Flaschenwasser gelten als Hauptquellen der Exposition.

Häufige Alltagsgegenstände, die zur Mikroplastik-Exposition beitragen, umfassen:

  • Synthetische Kleidung und Textilien
  • Körperpflegeprodukte mit Mikrokügelchen
  • Lebensmittelverpackungen und -behälter
  • Staub aus städtischen Gebieten
  • Autoreifen und Straßenmarkierungen
  • Dosengetränke und -nahrungsmittel34

Während die vollständigen gesundheitlichen Auswirkungen der Mikroplastik-Exposition noch untersucht werden, deuten Forschungen auf potenzielle Risiken hin, darunter Entzündungen, kardiovaskuläre Probleme und Auswirkungen auf das Immunsystem54. Um die Exposition zu reduzieren, können Einzelpersonen Trinkwasser filtern, Plastiklebensmittelbehälter vermeiden und den Gebrauch von Produkten mit Mikroplastik minimieren.

Natürlicher vs. Synthetischer Kaugummi

Entgegen den anfänglichen Erwartungen setzen sowohl natürliche als auch synthetische Kaugummis beim Kauen ähnliche Mengen an Mikroplastik frei12. Forscher fanden heraus, dass natürliche Kaugummis, obwohl sie pflanzlichen Ursprungs sind, Polyolefine enthielten – Polymere, die typischerweise in Lebensmittelverpackungen verwendet werden – und die bis zu 50 % der identifizierten Partikel ausmachten. Synthetische Kaugummis hingegen enthielten hohe Mengen an PET und Polystyrolen sowie petrochemische Substanzen wie synthetischen Kautschuk und Polyvinylacetat. Diese überraschende Entdeckung stellt die Annahme infrage, dass natürliche Kaugummis von Natur aus sicherer oder umweltfreundlicher sind. Die Studie zeigte, dass ein Gramm Kaugummi, unabhängig von seiner Herkunft, durchschnittlich 100 Mikroplastikfragmente freisetzte, wobei einige Proben über 600 Partikel abgaben32.

Kuratiert von stephenhoban

Redaktion

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